Tonverlesen

kennt die bäume, die hier standen, nur der wind
oder spieltest du hier schon als kind
sind die wolken da am horizont von dir
oder bist du immer noch bei mir
hat der staub der straße deine spur verweht
oder blüht hier noch dein rosenbeet
ist dein haus nun immer dunkel, kalt und leer
oder kommt hier noch manch wand'rer her

sag was hat die zeit heut' für'n seltsames kleid
gestern hat es hier doch noch geschneit
oder scheint es nur so, dass es gestern wär
und es ist schon hundert jahre her
oder scheint es nur so, dass es gestern war
und es sind vergangen hundert jahr

wieviel haben deine augen schon gesehn
sterne leuchten, häuser brennen, menschen geh'n
wieviel haben deine hände schon im sand
umgegraben dieses karge land
wieviel liebe hat dein leben dir geschenkt
wie oft hat es dich auch schon gekränkt
wieviel blumen ließen deine hände blüh'n
und die bäume werden wieder grün

scheint es mir nur so dass es gestern wär
und es ist schon hundert jahre her
denkst du auch manchmal dass es gestern war
und es sind vergangen hundert jahr

denkst du auch manchmal dass es gestern war
oder bist du manchmal hier
bist du manchmal da
und es sind vergangen hundert jahr

 

abendstunde, laute stille, klingend letzter sonnenschein
schieb das glas beiseite, die fenster müssen offen sein
wir werden uns begegnen, tastend zärtlich, ohne hast
legen ab all unsre häute, lass beiseite jede hast

hab keine angst vor'm schwarzen kater, der da liegt im gras
wenn der tau in seinen augen glüht, sag' ich dir was
sei ganz still, das flüstern ist musik zum tanz
du, komm mit mir, denn in diesem meer fühl' ich dich ganz

 

zum glück war noch was übrig
von der losgelass'nen zeit
wir hatten noch pläne
und der regen war noch weit
der kopf war noch frei
für 'n bißchen unzulänglichkeit
und auf dem moos war noch platz
für dein hingeworf'nes kleid

am ende des sommers
ist der sommer noch nicht vorbei
am ende des sommers
ist noch gelegenheit für nen augenblick vogelfrei
am ende des sommers
sind die früchte reif zum essen unterm apfelbaum

die kissen war'n aus heu
und der bettbezug aus sternen
die nächte war'n kurz
denn wir hatten noch viel zu lernen
beim wunschkonzert der stare
saßen wir auf der ersten bank
und dann zum finale gab's 'nen sonnenuntergang

am ende des sommers...

wir tanzten auf leisen sohlen durch die nacht
und haben glühende kohlen irgendwann zu asche gemacht

am ende des sommers...

 

(für Manni)

dein schiff verkauft - die segel sind zerrissen
die kiste mit dem kompass steht unter deinem bett
und gott hat dich mit dem steuermann beschissen
hier bist du nun gestrandet, das desaster ist perfekt

bist meilenweit gelaufen, dem unheil zu entflieh'n
die faire chance war zu dir nicht fair
nun siehst du da draußen die wilden schwäne zieh'n
du hängst hier fest im transitbereich von eternity air

eternity air...

das klo ist immer frei, der kellner bringt das essen
das video zeigt schiffe, die fahren übers meer
vielleicht kannst du das alles hier für 'n augenblick vergessen
doch du hängst fest im transitbereich von eternity air

eternity air...

vielleicht lässt sich noch verhandeln, vielleicht lässt sich doch noch irgendwas drehn
du wirst die stewardess bestechen, 'ne sekunde lang nicht hin zu seh'n
du hast die luke unterm lüftungsschacht gecheckt
und noch 'n ausweg auf das rollfeld für dich entdeckt

eternity air...
dich seh'n sie hier nie mehr
bei eternity air
eternity air...

 

diese woche scheint jeden tag montag zu sein
ich plag mich ab und hab doch gar nichts geschafft
wie sisyphos roll ich immer wieder den stein
und kurz vor'm gipfel schwindet mir die kraft
die meute hat mich fast zu tode gehetzt
die tankanzeige steht auf alarm
metropolis wurde neu besetzt
und was kommt dann...

halt, halt, halt mich bitte an
falls, falls ich nicht mehr bremsen kann
halt, halt, halt mich in deinem arm
dass ich morgen früh /*wieder starten kann

die zeitungsschreiber schreiben aus dem freudenhaus
der philosoph bleibt montags im bett
dem spitzel geht langsam die tinte aus
er hat sein office jetzt im internet
der schornsteinfeger, der spielt immer noch gesetz
als wär'n die dächer dieser stadt aus papier
neunzehn'vierundachzig wurde neu besetzt
und spielt jetzt hier...

halt, halt, halt mich bitte an
falls, falls ich nicht mehr bremsen kann
halt, halt, halt mich in deinem arm
dass ich morgen früh wieder starten kann

die nacht war weiß, das rudel war besoffen
und was ich noch weiß: ich bin zu dir ins bett gekrochen
die nacht war weiß, du zähltest meine wogen
unser blut war heiß, als wir zur sonne flogen

halt, halt, halt mich bitte fest
dass mich deine nähe nie verlässt
halt, halt, halt mich in deinem arm
dass ich morgen früh wieder starten kann

 

ach, wir hatten so schön unsre wiese gemäht
unser zug fuhr auf silbernen gleisen
aber irgendwann war dann plötzlich alles zu spät
zwei koffer gingen auf ihre reise

vielleicht war es verdruss, oder einfach nur flucht
hab es nie gewusst und weiß es nicht mehr
jeder zog in sein haus in 'ner einsamen bucht
was uns blieb war das rauschende meer

hinterher hinterher hinterher
ist man immer hinterher hinterher
ist man schlauer hinterher hinterher
hinterher - ich fahr dir hinterher
hinterher - ich fahr dir hinterher

und dann hatte so jeder seine netze gelegt
hin und wieder 'nen fisch an der angel
irgendwann hat sich dann aber nichts mehr bewegt -
außen vor im alltäglichen gerangel

vielleicht war es verdruss, oder einfach nur flucht
hab es nie gewusst und weiß es nicht mehr
manchmal nachts funkten sterne aus ihrer bucht
verzweifelt s.o.s. über's meer


hinterher hinterher hinterher...

 

Jeden tag ein märchen
jeden tag einen schritt
jeden tag ein wehwehchen
jeden tag etwas glück

jeden tag einen kuss
jeden tag einen streit
jeden tag in den bus
jeden tag in dein kleid

im herbst legt sich die landschaft schlafen
und ich schau ihr dabei zu
im winter deckt mit weißem laken
sie sich stille zu

jeden tag etwas ruh
jeden tag einen tanz
jeden tag hör' ich zu
jeden tag leb' ich ganz

jeden tag halt ich ein
jeden tag such ich dich
jeden tag kann es sein
und ich finde dich nicht.

irgendwann leg ich mich schlafen
und du schaust mir dabei zu
finde unter weißem laken
ich dann meine ruh.

 

okay, du gehst, du teilst die zeit
in zuvor und nachher
ok du gehst ziemlich weit
und du lebst, du lebst, lebst deine nacht leer

dann lass es auch los
lass es los, es hat keinen zweck mehr
lass es los, lass es los
wickel dich noch mal ein
in jules vernes bonbonpapier
vielleicht lass ich mich noch mal drauf ein

ok, du zählst, du zählst die ringe
an deiner hand, auf deiner haut
und du schälst, du schälst die dinge
die der morgen gegraut

dann lass es auch los...

und ich reise mich fern von hier
und ich ich fange dich wieder ein
und bring dich zurück zu dir
und ich fange dich und mich wieder ein

dann lass es auch los...

 

manchmal ist der wind
wie an lauen wintertagen
wenn wir als kind
beim um die wette fahren
durch den wald geflogen sind

und nun fällt schon wieder schnee
und es tut ja kaum noch weh nach all den jahr'n
und nun fällt schon wieder schnee
und wenn ich dich heute seh' will ich dir sagen
wie im august robinienduft
mich ewig wird nach hause tragen

manchmal ist das kind
das du so tapfer hast ertragen
vor tränen blind
und immer noch mit tausend fragen
die alle ohne antwort sind

und nun fällt schon wieder schnee
und es tut ja kaum noch weh nach all den jahr'n
und nun fällt schon wieder schnee
und wenn ich dich heute seh' will ich dir sagen
dies ist von mir ein teil von dir
ich will es immer weiter tragen

manches mal ist der pokal
den wir reich gefüllt bekamen
seltsam schal
ahnen wir an solchen tagen
eine leise dunkle qual.

und nun fällt schon wieder schnee
und es tut ja kaum noch weh nach all den jahr'n
und nun fällt schon wieder schnee
und wenn ich dich heute seh' will ich dir sagen
hab vielen dank sei jetzt nicht bang
wir werden uns bald wieder haben

 

wenn ich an der brandung steh'
und ich schau über die tosende see
überkommt mich so 'ne sehnsucht nach schwankenden planken
und mit windgefüllten segeln in meinen gedanken
frag ich mich wer hat sich das ausgedacht für mich
wer hat mir das beigebracht als ich
noch quark im schaufenster war
und ich finde das sonderbar

meine drei väter sitzen manchmal im traum und spielen skat
und ich frag' mich wer denn wohl die besseren karten hat.
ist es der, der mich gezeugt hat und den ich nicht kenn'
oder der mich gelehrt hat, die farben zu sehn
oder der, der sich am ende entschieden hat, zu mir zu stehn?

bin ich in einer galerie
von so einem kunstgenie
krieg ich weiche kniee vor staunen und glück
und ich denke so gern an unsre zeit zurück
ich glaub’ schon für ihn war ich wie'n zweiter sohn
und irgendwo wächst wilder mohn
da werd ich ihn besuchen
mit wein und apfelkuchen

meine drei väter...

der seemann fuhr zur see - und wurd' nie mehr geseh'n
der maler starb zu früh - ich hab ihn leiden sehn
aber du, du bist noch immer bei mir
mit dir trink ich heute abend 'n bier
du warst mit mir angeln
und an der ostsee steine sammeln
du hast mir immer mut gemacht
bei allem scheiß den ich mir ausgedacht - verdammt,
ich glaub du hast den grand-hand

meine drei väter...

 

wir packen unsre sieben sachen, müssen hier einfach mal raus
die ham' uns viel zu oft belog'n, die weisen räte aus dem ratehaus
den schlüssel aus der tür und im zündschloss rumjedreht
und dann woll'n wa mal seh'n, wohin uns der wind weht -

nach norden nach norden
nach norden nach norden
wir ziehen nach norden
nach norden nach norden
der norden der norden ist der süden von morgen
der norden der norden ist der süden von morgen
der norden der norden ist der süden von morgen

hier hat zeit 'ne andre dimension, hier ist der mensch noch was wert
hier kannst du dein leben genießen frei und unbeschwert
hier stehst du manchmal da, am rande dieser welt
und siehst plötzlich klar, was dich am leben hält -

nach norden nach norden...

wenn die sich mal dreh'n, die kleinen magneten
in unserm wunderschönen blauen planeten
dann ist über nacht der kompass verdorben
und dann ist der norden zum süden geworden

nach norden nach norden...

 

nacht nicht geschlafen, gedanken bestrafen
seele zerwühlt, herz unterkühlt
roter faden schwarz weiß, leben läuft im kreis
den schmerz überwunden, neue liebe gefunden
bin die liebe nicht wert, leben läuft verkehrt
schwüre in den wind, ewig zielloses kind

und nun stehst du einfach wieder hier
und mein schiff liegt drüben am pier
möven schrei'n mich fern
aber ich bin schon längst
aber ich bin schon längst mit dir
auf 'nem anderen stern

moin moin meine perle im norden
lass uns wellen reiten gehn
niemals hätte ich gedacht dass wir uns
hier noch mal wieder seh'n
mein moin meine perle im norden
schön dich wieder zu sehn
komm wir laufen runter an den strand
um mit der sonne aufzugehn

mit wölfen gerungen, der klippe entsprungen
tage zur nacht, zu viel nachgedacht
horizonte gestreift, asphalt bereift
den augen entkommen, herzen beklommen
tränen im fluss, zu viel überdruss
allzeit auf der hut, aber nie richtig gut

und nun stehst du einfach wieder hier
und mein schiff liegt drüben am pier
möven schrei'n mich fern
aber ich bin schon längst
aber ich bin schon längst mit dir
auf 'nem anderen stern

moin moin meine perle im norden...

nimm es endlich wie es ist:
vergangenheit hat ihre frist
und du, mein alter kahn,
wirst heute ohne mich abfahr'n

moin moin meine perle im norden...

 

lächeln in grellbunten farben
und ein zauberhaft schönes gewand
damit wir uns ewiglich haben
führe ich dich an meiner hand
wo immer du bist ist lachen
tanzen, frohsinn, applaus
wir sind füreinander geschaffen
keiner kommt ohn' den andren aus

denn ich bin dein puppenspieler
hab die fäden in der hand
und als puppenspieler
regier' ich das puppenland
ich bewahre dich vor dem fall
meine hände, die sind überall
und solange du tust was ich will
sind sie unsichtbar und still
aber kommst du auf eigne gedanken
weisen sie dich in meine schranken
ich bin dein puppenspieler und du
bist die ewig blinde kuh -

unbeschwert fröhlich und dumm
tust du stets, was ich dir befehle
du schaust dich einfach nur um
ich schau dir dabei in die seele
verwöhne dich mit leckerbissen
sollst meine fesseln nicht spür'n
bette dich auf seidene kissen
und verschließe die käfigtür'n

denn ich bin dein puppenspieler...

versuch' dich zu befrein
kannst ruhig beißen und schrein
man hört dich nicht
ich bekomm' den applaus
und dann werf ich dich raus
niemand schert sich dann um dich...

denn ich bin dein puppenspieler...

 

nun liegt schon wieder tau auf dem gras
es funkelt wie silber gen morgen
der spinnen seide fängt perlen aus glas
die sind aus den sternen geworden
die sind aus den sternen geworden

du sagst: die sonne hat uns alle gebor'n
dies leben ward' uns von ihr geschenkt
ohne sie wär'n wir doch längst verlor'n
im ozean der zeit versenkt
im ozean der zeit versenkt

das glas war noch halb voll und liegt nun doch in scherben
ein tropfen sehnsucht spiegelt sich darin
wir sind für ewig jung bis wir unerwartet sterben
zu lange ernst, bis wir endlich glücklich sind

nun liegt schon wieder tau auf dem gras
es funkelt wie silber gen morgen
der spinnen seide fängt perlen aus glas
die sind aus den sternen geworden
die sind aus den sternen geworden

 

ich geh' mit dir den deich entlang
die sonne scheint und wir sind ganz entspannt
aber irgendwie ist mir die idylle zu viel
und ich spüre im getriebe den sand
wolken ziehen auf, es wird schnell kühl
und mich beschleicht so ein verdammtes gefühl
gleich donnert es hier und dann geht gar nichts mehr
und mein herz braucht gleich 'n sich'res asyl

und dann bleibt es plötzlich steh'n
und es sollte doch noch weiter geh'n
ist das jetzt nur 'ne masche oder ist jetzt alles asche
warum bleibt es plötzlich steh'n

ich sitz' mit dir unter'm birnenbaum
wir diskutieren über männer und frau'n
durst löscht das bier, zwischen jetzt und hier
spinnen wir so manchen männlichen traum
plötzlich hast du diesen brief in der hand
und du machst mich mit den fakten bekannt
gibst mit das papier - dein arzt schreibt dir hier
die krankheit wurde zu spät erkannt

und dann bleibt es plötzlich steh'n...

zweihundertzehn auf der autobahn
ich hab es eilig und das sieht man mir an
mir ist grad alles egal herrgott noch mal
wann fährt der vor mir endlich rechts ran
im kopf hab ich nur den termin um halb zehn
ich gebe gas, es wird schon irgendwie gehn
dann links dieser stich, es wird dunkel um mich
ich kann neben mir die leitplanke sehn...

und dann bleibt es plötzlich steh'n...

 

leere straßen die katzen der nacht
ham' grad' ihre ratten verdaut
schaurige geister ham' mich umgebracht
noch bevor der morgen graut
hält mich in ketten diese hässliche stadt
aber du holst mich hier wieder ab

und ich fliege, und ich fliege, und ich fliege
immer wieder zu dir
und ich fliege, und ich fliege, und ich fliege
immer wieder zu dir
zurück

haus voller fenster und doch ohne licht
blicke nach innen gekehrt
flüchtiges lächeln auf der treppe zur pflicht
türen mit eisen versperrt
am horizont ein silbernes band
daraus reichst du mir die rettende hand

und ich fliege...

lass uns wespen füttern mit pflaumenkuchen
uns kann hier nichts mehr erschüttern
soll'n sie's doch versuchen...

und ich fliege...

 

vielleicht wird es eine zeit geben
in der das geld nicht zählt, nur das leben
vielleicht wird das eine zeit
in der besiegt sind schmerz und leid

vielleicht wird es eine zeit geben
und unsre art wird überleben
und schafft sich doch nicht selber ab
vielleicht vielleicht...

vielleicht wird ein mal alles gut
und wir fassen endlich einmal mut
all die träume zu beleben
die uns die ahnen auf den weg gegeben

und wir lernen endlich uns zu benehmen
zu wasser in der luft auf all uns'ren wegen
vielleicht ist es ja noch nicht zu spät
vielleicht vielleicht...

vielleicht steht ein mal im tagebuch der erde
die krieger gaben ihre schwerter ab
und der schäfer kam zurück zu seiner herde

vielleicht vielleicht...

 

(für Gunna)

weiße eulen, die müssen nicht heulen
wenn die nacht nach ihnen schreit
ist silbern ihr kleid
weiße eulen, die finden das licht
und den tag dahinter fürchten sie nicht

dieser sommer war ein frühlingsherbst
die katzen hatten ihren traum
jeden morgen ging es vogelwärts
doch die spatzen hatten ihren baum

ist doch halb so schlimm
alles hat seinen sinn
oder soll das alles gar nicht sein
also nehm' ich mein gepäck
such mir 'n neues versteck
morgen werd' ich mich von alledem befrein--

weiße eulen...

diese stunde macht die zeiger krumm
weil ich immer nur auf dich gewartet hab'
morgen bring' ich meine uhr dafür um
und ich gehe noch mal an den start

ist doch halb so schlimm
alles hat seinen sinn
oder soll das alles gar nicht sein
also nehm' ich mein gepäck
such mir 'n neues versteck
morgen werd' ich mich von alledem befrein--

weiße eulen...

 

der sommer war heiß jetzt knistert er leis' im kamin
graue wolken fressen das licht und der regen dein serotonin
irgendwie hast du schon wieder den vogelzug nach süden verpasst
doch dann findest du dein altes märchenbuch, darauf war noch immer verlass --

du bist 'n winterkind, du weißt wie winterkinder sind
rot wie blut weiß wie schnee schwarz wie ebenholz, aber eben --
du bist 'n winterkind, du weißt wie winterkinder sind
rot wie blut weiß wie schnee schwarz wie ebenholz,
aber eben aus nem ganz besondren holz

sterne aus schnee, gefrohrener see, blaues eis
sekundenkarussell hält dich fest und es dreht sich viel zu schnell wie man weiß
irgendwer schrieb dir schon wieder ein neues jahr in deinen pass
doch dann nimmst du dir dein altes märchenbuch, darauf war noch immer verlass --

du bist 'n winterkind...

also mach dich auf den weg.
der vogelzug hat dir nen ticket hinterlegt.
wir treffen uns in agadir --
oder bleibst du wieder hier?

du bist 'n winterkind...

 

braune auren und 'n jold'net fell
sich in dich valieben jing janz schnell
als wa dich holten, warst'e kind nummer drei
und von da an immer mit dabei
uff vier pfoten und die nase im wind
oder da, wo die news des wejes sind
bist für dein rudel immer da
streitschlichter, glücksbringer, treue seele alle mal

braune auren und 'n jold'net fell
sich in dich valieben jing janz schnell
und bin ick manchmal nich jut druff
denn machste einfach leise wuff

wenn wa morjens durch de wiesen jehn
denk' ick oft, wie is det leben schön
mit die schärfsten bräute komm' ick in kontakt
nur weil der'n köter unter'n selben busch jekackt

braune auren und 'n jold'net fell...

hat der zahn der zeit an dir jenacht
biste so wie ick nu ooch betacht
und bist'de selber nich jut druff
denn jeb' ick dir 'nen leisen knuff - wuff

braune auren und 'n jold'net fell...